Dienstag, 30. November 2010

Wissen ist Macht

    Für die Überschrift dieses Posts habe ich schon 5 Euro in das Phrasenschwein gesteckt. Und deshalb kann ich jetzt geschickt überleiten zu Daniel Bell und seiner Beschreibung der Wissensgesellschaft. Diese zeichnet sich laut seines Gesellschaftsmodells aus durch eine Tertiarisierung der Wertschöpfung, viele Bildungsmöglichkeiten und eine Klassen- und Schichtzugehörigkeit durch Unterschiede an Wissen und Bildung.Wissenserwerb nicht mehr „um zu“ sondern als Wert an sich. Da stellt sich doch die Frage, wie lange wir noch eine Wissensgesellschaft sind. Bis mehr als 50% der Bevölkerung von der Ressource Wissen abgeschnitten sind? Zwar formal in die Schule gehen, aber wenn sie sie „abgeschlossen“ haben, trotzdem nur sehr begrenzt lesen und schreiben und rechnen können? Bis den Run um einen Wissensvorsprung nur noch ein kleiner Teil schafft?

Montag, 29. November 2010

Die perfekte Welle

    Kontratieff (oder Kondratjev, Kontradjew... so genau scheint sich die Welt hier nicht einig zu sein) befasste sich mit vielen ökonomischen Daten in der Weltwirtschaft und beschrieb die Kontratieff-Wellen. Nach seiner Theorie verläuft die Weltkonjunktur in Wellen. Alle zwei Generationen gibt es eine Art Schlüsseltechnologie, die zu einem Aufschwung führt. Angefangen bei der Dampfmaschine und der Baumwolle, dem Stahl und der Eisenbahn, der Elektifizierung und der Chemie, der Petrochemie und dem Auto, der Informationstechnologie hin zu- ja- hin zu was denn? Zunächst einmal immer zu einem Abschwung. Der Nutzen wird maximal ausgereizt, bis die Zitrone ausgepresst ist und die Welt wieder auf der Suche nach einem neuen Basistechnologie ist. Was also kommt als nächstes? Spekulationen sind an dieser Stelle herzlich willkommen. Bis dahin heißt es „Warten auf Kontratieff“. Er kommt bestimmt.

Samstag, 27. November 2010

Murphis Gesetz oder: Warum ich die Zukunft nicht mag


Die Zukunft ist immer ungewiss- und Menschen mögen keine Unsicherheit. Und deshalb mögen die Menschen die Zukunft nicht. Soweit mal eine Erklärung für den Umstand, dass sich manche Menschen nicht gerne damit beschäftigen, was kommt. Eine andere ist, dass man sehr wohl weiß was kommt- zumindest ahnt man es. Die Wirtschaftsweisen sagen mir, dass der Aufschwung nicht anhält. Die Schuldenuhr am Reichstagsgebäude sagt mir, dass wir das nie zurückzahlen können. Al Quaida sagt, es gibt Anschläge. Mein Arzt sagt mir, wenn ich so weiter mache, werde ich an Krebs oder Diabetes oder Bluthochdruck oder an was Anderem sterben. Die Statistik sagt mir, dass er damit Recht hat. Meine Gehaltsabrechung sagt mir, dass der soziale Aufstieg 2010 nicht mehr kommen wird. Klimaforscher sagen mir, dass der Planet unter geht. Und all diese Dinge sind nur die Spitze eines Eisberges an Hiobsbotschaften. Und da wundert sich noch jemand, dass ich die Zukunft eher nicht mag? Man könnte jetzt sagen, das ist alles übertrieben. Aber ich glaube an Murphis Gesetz: Was schief gehen kann, geht auch schief ;-) Trotz allem freue ich mich auf Silvester und denke jetzt schonmal über gute Vorsätze für die Zukunft im Jahr 2011 nach.

Donnerstag, 25. November 2010

Happy Thanksgiving to Massachusettes

http://web.mit.edu/

Hier ist der Link zum berühmten MIT- das Massachusettes Institute of Technology. Die Liste der Nobelpreisträger ist lang, die der sonstwie berühmt gewordenen Absolventinnen und Absoventen auch. Seit 1861 wird dort also geforscht und gelehrt. Ich weiß nicht, wie der Gesamtetat an Forschungsgeldern ist. Aber aufgrund der erfürchtigen Art, wie das MIT immer zitiert wird, schließe ich auf astronomische Summen. Und auch darauf, dass die Summen steigen, je absurder das Forschungsvorhaben ist. Da gibt es eine gewisse Korrelation. Was gerade dort so los ist und was es Neues gibt: http://web.mit.edu/newsoffice/

Mittwoch, 24. November 2010

Was ich mir außer einer wünschbaren Zukunft sonst noch so zu Weihnachten wünsche...


Noch ein Monat. Dann ist Weihnachten. Und heute fällt doch tatsächlich der erste Schnee in Berlin. Schnee zu Weihnachten finde ich gut. Aber bitte nur am 24. abends. Hübsche 20 cm überall. Mit funkelnden Eiskristallen. Ohne Matsch. Und nicht dort wo ich laufen muss. Und am nächsten Morgen soll das Zeug wieder weg sein. Bis zum nächsten Weihnachten. So. Von Schnee im November halte ich nichts... Wenn in Zukunft also der Klimawandel kommt und mich davon befreit, dann möchte ich dass er schnell kommt.

Dienstag, 23. November 2010

Apocalyse now

Meinem pessimistischem Naturell folgend fällt es mir leichter, negative Utopien zu sammeln. Hier also der Gegenentwurf zur schönen neuen Welt von gestern ::: der Klimawandel taut Knut die Eisschollen unter den Pfoten weg und führt zum Untergangs von Holland und ein paar Inselchen im Pazifik. Und im Atlantik ::: Tschernobyl 2.0 ::: Bürgerkriege um die Ressource Wasser ::: Die Verdummung der Gesellschaft und das Aussterben der deutschen Sprache (böse Zungen behaupten, das eine sei längst Realität und das andere nicht so schlimm, ich enthalte mich an dieser Stelle) ::: Deutschland wird nicht mehr Exportweltmeister. Nie mehr. Und Fußballweltmeister auch nicht. Als Trotzreaktion sozusagen ::: Die Welt geht unter ::: und… wir leben ewig.

Montag, 22. November 2010

Schöne neue Welt

Da hatten wir im Studium doch die nette Aufgabe, ein Brainstorming zu der Frage zu machen, welche positiven Utopien wir kennen. Genau das Richtige für diesen Montag, der aufgrund des Terminkalenders und des grauen Himmels und des Nieselregens eher nach Untergangsszenarien und D-Day Vokabular schreit… hier die positiven Visionen als Gegenentwurf ::: die Millenium Development Goals mit der Reduzierung des Hungers und Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung und nachhaltiger Entwicklung für alle ::: die Energieversorgung der Gesamtbevölkerung mit ausschließlich regenerativen Energiequellen ::: auf der Kardaschov-Skala etwas nach oben klettern ::: Schwerter zu Pflugscharen ::: Global Zero mit der tatsächlichen Abrüstung aller nuklearen Waffen ::: eine „cradle to cradle“ Strategie für alle Produkte, Produktion ohne Außeneffekte. Nicht nur recyclen. Sondern upcyclen ::: Blühende Landschaften ::: Unsterblickeit ::: und…. Weltfrieden.

Samstag, 20. November 2010

Fiets filevrij

http://www.fietsfilevrij.nl/img/header.png

Ich bin das schwarze Schaf meiner Familie, wenn um das Thema Rad fahren geht. Nicht das ich nicht Rad fahre, nein. Aber eine 4- Stunden Tour vor dem Frühstück, einen kleinen Downhill so zum Spaß, oder eben auch Rad fahren als Hauptbeschäftigung im Urlaub kommt mir nicht in die Tüte. Mit diesem Post kann ich mich aber rehabilitieren. Leute, fahrt mehr Rad! Ein Kommilitone von mir arbeitet am Thema Mobilität in der Zukunft und dabei an allem, was sich mit dem Thema Rad fahren beschäftigt. Und so bin ich auch auf das grandiose Konzept der „Radschnellwege“ gestoßen. Kein Scheiß. Wie der Name schon sagt, geht es um schnelles Rad fahren. Mit wenigen Kreuzungen, genug Platz zum Überholen der Sonntagsfahrer, guten Kurvenradien und gutem Untergrund. Soweit die Theorie. Kommt aus den Niederlanden, heißt dort "Fiets filevrij". Ich weiß nicht, was die wörtliche Übersetzung bedeutet, aber dass sich unsere Nachbarn mit Rad fahren auskennen, das weiß ich. Für mittellange Stecken, bei denen nicht gegondelt wird, sondern eben diese Radwege das Auto ersetzen. Ich freue mich schon, wenn das Konzept für die langen Strecken kommt- die Autobahn fürs Rad sozusagen. Wer mehr über das Projekt in Deutschland erfahren möchte, dem sein der Nationale Radverkehrsplan ans Herz gelegt.

Freitag, 19. November 2010

Das Glas ist also halbvoll?

"Der Unterschied zwischen einem Optimisten und einem Pessimisten liegt heutzutage darin, dass der Optimist glaubt, die Zukunft sein ungewiß." Ein Zitat von Edward Teller.

Donnerstag, 18. November 2010

Zukunft versus Zukünfte

Die Zukunftsforschung sagt, dass es eigentlich Zukünfte heißen muss. Pluralität und so. Es gibt so viele Variablen und mögliche, wünschbare, realistische, undenkbare und absurde Möglichkeiten, dass das Wort "Zukunft" in der Einzahl nicht richtig ist. Ich kann mich ja noch dunkel an die Schulhefte erinnern, auf denen „no future“ aufgedruckt war. Der verzweifelte Versuch des Schulhefteherstellers, in die Lebenswelt von uns damals Jugendlichen vorzudringen. Der Sprung von keiner, zu doch einer, zu plötzlich vielen Zukünften fällt mir gar nicht leicht. Mir persönlich würde eine Zukunft reichen. Aber wenn ihr unbedingt wollt…

Mittwoch, 17. November 2010

Glückskekse und ihre Botschaften aus dem Universum


Ein Grund, die Mittagspause beim Asiaten um die Ecke zu verbringen (neben der reinen Macht der Gewohnheit und kurzen Weg durch den Hinterhof) sind die Glückskekse mit den ganz hervorragenden Botschaften, die mir das Universum da zukommen lässt. Da sagt mir mein Nachtisch also, ich solle „nicht murren- sondern lieber etwas tun!“. Was kommt als nächstes? „Räum dein Zimmer auf“? Wenn es mit dem Master in Zukunftsforschung nix wird, bewerbe ich mich als Texterin. Das wird super.

Dienstag, 16. November 2010

365 zu 2

http://www.worldwatch.org/vs2010

Das World-Watch-Institut beschäftigt sich mit Trends und Zukunftsentwicklungen und der Frage, wie Entwicklung nachhaltig geschehen kann. Wer nach der Tagesschau noch nicht genug gesehen hat, kann sich dort den prekären Zustand unseres Planeten nochmals vor Augen führen. Klima, Energieversorgung, Umgang mit Ressourcen aber auch gesellschaftliche Entwicklungen werden beobachtet und unter der Rubrik „Vitalsigns“ dargestellt. 365 Arten von Pflanzen und Tieren zum Beispiel kamen neu auf die rote Liste der bedrohten Arten. Gerade mal 2 Arten konnten wieder von der Liste genommen werden. 365 zu 2. Andersrum wär wohl besser.

Bis 6 Uhr wieder zu Hause sein...

"Alles in allem wird deutlich, daß die Zukunft große Chancen bereithält - sie enthält aber auch Fallstricke. Der Trick ist, den Fallstricken aus dem Weg zu gehen, die Chancen zu ergreifen und bis sechs Uhr wieder zu Hause zu sein."
Ein hübsches Zitat, dass Woody Allen zugeschrieben wird- welches 6 Uhr meint er denn da eigentlich?

You can see infinity

Quelle n.ambacher
Zu sagen, man würde Zukunftsforschung studieren, löst bei den Zuhörern meist eine Mischung aus Unverständnis und Belustigung aus. Oft werde ich gefragt, ob ich denn nun in die Zukunft blicken kann. Klar! Ich kann in die Unendlichkeit blicken. 
Kein Problem für mich. Für nur 50 Euro sage ich persönliche Zukünfte voraus. Für ein bisschen mehr sage ich nur Positives. Versprochen! Interessenten habe ich genug. Aber wenn die weiterhin nur den Freundschaftspreis bezahlen, komme ich wirtschaftlich NIE auf die Beine. Aber da genau das mir schon vor Jahren prophezeit wurde, habe ich mich mit diesem Zustand schon abgefunden. Ist ok. Nein,es braucht hier niemand ein schlechtes Gewissen haben. Nein, Nein.

Sonntag, 14. November 2010

Wird die Zukunft überbewertet?


Da erreicht mich doch tatsächlich neulich eine SMS mit dem Hinweis „Zukunft wird überbewertet, man lernt sowieso aus der Vergangenheit“. Dem kann ich nicht viel hinzufügen. Obwohl ich mir nicht sicher bin, ob das so stimmt. Zumindest im Fall des deutschen Staates, der ja fleißig aus seiner Vergangenheit lernen soll, ist das ja schon mal ein Ziel. Und lerne ich persönlich aus der Vergangenheit? Bei Schokolade, Glühwein und dem Versuch, sich an die Kasse anzustellen, bei der kein Storno beim Kunden vor mir passiert, klappt es schon mal nicht. Es wäre ja auch zu einfach gewesen!

Samstag, 13. November 2010

Warum ein Blog über wünschbare Zukunft?

Warum also ein Blog über die wünschbare Zukunft? Nach Rolf Kreibich befasst sich Zukunftsforschung mit möglichen, wahrscheinlichen und wünschbaren Zukünften. Mein Blog hätte also auch möglichezukunft oder eben wahrscheinlichezukunft heißen können. Aber nachdem Toyota ja schon seit Jahren postuliert, dass alles möglich ist… und das Spiel mit den Wahrscheinlichkeiten eigentlich nur durch Zufallsfehler richtig interessant ist… habe ich mich der wünschbaren Zukunft angenommen. Wünschen klingt auf jeden Fall besser als rechnen und „möglichmachenmüssen“. Es stellt sich nur noch die Frage, ob ich mir zu Weihnachten eine Zukunft wünschen kann. Oder gar muss. Da würde ich mir doch glatt eine wünschbare Zukunft wünschen.