Montag, 31. Januar 2011

Eigeninteresse an der Zukunft

Natürlich interessiert mich die Zukunft. Ich will doch schließlich den Rest meines Lebens in ihr verbringen. Mark Twain

Sonntag, 30. Januar 2011

Samstag, 29. Januar 2011

Der kleine Unterschied

http://www.vistawallpaper.org/vista-wallpapers/i-am-legend.jpg
Seit ich Zukunftsforschung studiere, habe ich meine Liebe zu Science Fiction im Film entdeckt. Davor hatte ich noch keinen einzigen Film dieser Gattung gesehen. Keinen. Jetzt aber hole ich auf... Und da stellt sich die Frage, welchen Nutzen SciFi für die Zukunftsforschung hat. W. Mittelstaedt beschreibt die Rolle als eine Art "Gedankentest", den Zukunftsvisionen bestehen müssen. Und diese können anhand von SciFi Romanen und Filmen aber gut dargestellt werden. Die Zukunftsforschung muss als Wissenschaft ja immer auch abstrakt formulieren und darstellen, mit SciFi können Konsequenzen gut sichtbar gemacht werden. Die Ergebnisse müssen nicht allgemeingültig sein, sondern das Experiment kann an einer bestimmten Gruppe dargestellt werden und damit eben auch zugespitzt und überzogen werden. Und die Forschung beschäftigt sich viel mit der Frage nach der Wahrscheinlichkeit. In Filmen und Romanen kann der Sonderfall, das Spezielle gezeigt werden. Schön.
(Vgl. W. Mittelstaedt in E. Schüll und R. Popp: Zukunftsforschung und Zukunftsgestaltung, 2009, Springer Verlag, Berlin, S. 118 ff)

Freitag, 28. Januar 2011

Scramble und Blueprint

Die Firma Shell macht sich so ihre Gedanken über Energieversorgung in der Zukunft. Und so entstanden zwei Szenarien über Energie im Jahre 2030. Auf der einen Seite das Scrambleszenario, das von einem Wettlauf um Energie mit Machtkämpfen und Knappheit der Ressourcen ausgeht. Und dann das Blueprintszenario mit ebenfalls steigendem Energieverbrauch, aber eine geplanten Entwicklung und Innovationen, die die Erde etwas mehr im Gleichgewicht halten. Hier gibt es die Szenarien zum Nachlesen: http://www.shell.com/home/content/aboutshell/our_strategy/shell_global_scenarios/shell_energy_scenarios_2050/
http://www.shell.com/home/content/aboutshell/our_strategy/shell_global_scenarios/shell_energy_scenarios_2050/

Donnerstag, 27. Januar 2011

Vorhersage versus Gestaltung

"Die neuere Zukunftsforschung geht davon aus, dass die Zukunft prinzipiell nicht vollständig bestimmbar ist, und das verschiedene Zukunftsentwicklungen möglich und gestaltbar sind. Zukunftsforschung enthält neben analytischen und deskriptiven Komponenten immer auch normative, prospektive, kommunikative und gestalterische Elemente" (Rolf Kreibich, zit. nach W. Mittelstadt in E. Schüll und R. Popp: Zukunftsforschung und Zukunftsgestaltung, Springer Verlag, 2009, Berlin, S.124).
Genau das ist der Grund, warum der Vergleich mit Wahrsagern und Handlesern so hinkt. Ja, es gibt den Anteil der Zukunftsforschung, der herausfinden möchte, was denn so passiert, die nächsten Jahre. Aber eben auch den normativen Anteil. Die Frage nach dem, was sein SOLL, und wie man das dann umsetzen kann. Was man sich wünscht. Wovon man träumt. Was gut wäre. Und nützlich. Und edel. Und gut. Und hilfreich. All das was Goethe eben auch schon von uns Menschen wollte.

Samstag, 22. Januar 2011

Blühende Landschaften

"Eine Wiedervereinigung, in der beide deutsche Staaten, so wie sie nun einmal sind und geworden sind, zu einem funktionierenden Statt verschmelzen, ist nicht vorstellbar, nicht einmal theoretisch." (Haffner, 1987).
http://data6.blog.de/media/381/4003381_f1ed4103b1_m.jpeg

Wie gut, dass Menschen irren. Ich kann mir übrigens eine Wiedervereinigung von Südkorea und Nordkorea auch nicht vorstellen. Und eine Lösung für Zypern auch nicht. Und den Sudan auch nicht. Aber ich freue mich auf den Tag, an dem meine Worte genauso falsch sind, wie die von Haffner.

Freitag, 21. Januar 2011

Donnerstag, 20. Januar 2011

Kann man die Zukunft erforschen?

Auf die Antwort, was ich denn studiere (Ich: "Zukunftsforschung"), bekomme ich immer die Rückfrage "kann man das denn?". So sicher wie das Amen in der Kirche. Tja, und die Frage, ob man das denn kann, ist wirklich gar nicht so einfach zu beantworten. Die Zukunft gibt es noch nicht. Deshalb kann man sie nicht einfach befragen, vermessen, beschreiben. Aber trotzdem wollen wir wissen, was denn so los ist, in der Zukunft. Reinhold Popp sagt zu diesem Dilemma, dass Zukunftsforschung eigentlich Gegenwartsforschung mit dem Blick auf zukünftige Entwicklungen ist. Die Zukunft ist das, was wir Menschen uns in der Gegenwart darunter vorstellen: unsere Zukunftswünsche, Zukunftsträume, unsere Horrorvisionen. Und deshalb gibt es eben keine klassische Zukunftsforschung, sondern nur den Blick vom Jetzt hinaus auf die Zukunft (vgl. Popp, R. und Schüll, E. (2009): Zukunftsforschung und Zukunftgestaltung, Springer Verlag, Heidelberg). Klingt für mich ganz einleuchtend. Löst aber das Problem nicht, was ich denn nun sage, wenn ich gefragt werde, was ich denn werden will, wenn ich mal groß bin...

Mittwoch, 19. Januar 2011

Die Dinos und Wir

Zum Schluss droht immer noch der Untergang der Menschheit. Nicht mehr als bloße Hypothese, technisch ist er möglich geworden. Für uns die schlimmste Wendung, aber für das Leben und für diesen Planeten die vielleicht beste. Die Saurier mussten nach sechzig Millionen Jahren Herrschaft abtreten, die zwei Millionen, die seit dem ersten Auftreten unserer Gattung vergangen sind, reichen möglicherweise bereits schon. Ein kurzes Intermezzo, nicht einmal das: wir sprachen auf der Welt vor und fielen durch. (Auszug aus "Die Abenteuer des Geistes", Friedrich Dürrenmatt)

Dienstag, 18. Januar 2011

I, Robot


Aus der demografischen Entwicklung einerseits und dem Rückgang von Absolventen im Bereich der Pflege verspricht ein Pflegeroboter den Ausweg. Auch in Deutschland wird an einem geforscht. Bisher kann der Roboter den Tisch decken, Medikamente holen, Wasser eingießen, die Blumen gießen und wenn es brenzlig wird, auch den Rettungsdienst rufen. Ein naher Verwandter aus Japan kann auch Personen tragen und verschiedene Gerüche und Oberflächen erkennen. Da fragt man sich doch auch, warum eine Pflegeausbildung drei Jahre dauert. Das sollte doch auch schneller gehen.

Samstag, 15. Januar 2011

Nostradamus et al. Teil 2

Es gibt keinen Grund, warum sich Privatleute einen Computer zulegen sollten (Ken Olsen,1977).
Recht hatte er, der Gute. Computer stürzen ab, produzieren "Ausnahmefehler", verbrauchen Energie, sind teuer, speichern Daten über uns, schmecken nicht, können immer noch nicht sprechen und haben keine Seele. Abschaffen sollten wir die Dinger. Sobald ich einen anderen Weg finde, mein Facebookprofil upzudaten, tue ich es. Versprochen!

Freitag, 14. Januar 2011

Nostradamus et al.

Alles was erfunden werden kann, ist bereits erfunden (Charles H. Duell, 1899).
Hach, wie gut dass Menschen, die sich mit der Zukunft beschäftigen, sich manchmal auch irren. Denn was wäre mein Leben ohne das Internet, Dolbi-Surround-Kinos, das Wahlrecht auch für mich, Schokolade mit Himalaya-Salz, Coffee-to-go und Fertigpizzas. Was mir allerdings noch fehlt ist eine Maschine, die mir jeden Tag Sonne beschert. Vielleicht erfindet das ja bald jemand. Man kann ja nicht alle seine Hoffungen auf den Klimawandel setzen.

Donnerstag, 13. Januar 2011

Delphi- Befragung

Was sind Delphis? Michael Häder beschreibt in seinem Buch (Häder, M. (2009): Delphi-Befragungen, 2. Auflage, Vs Verlag, Wiesbaden, Seite 19ff) zwei Grundtendenzen von Delphi-Befragungen. Zum einen können Delphi- Studien als Gruppenkommunikationsprozesse definiert werden. Es soll durch Austausch ein Konsens mit ihnen erreicht werden. Zum anderen dienen sie der Bearbeitung von Fragestellungen, also sind ein Mittel zur Problemlösung und zur Vorausschau in die Zukunft. Wie bei allem liegt wohl die Wahrheit irgendwo in der Mitte und so definiert er Delphis in einer Art Synthese der Grundannahmen: "Die Delphi- Methode ist ein vergleichsweise stark strukturierter Gruppenkommunikationsprozess, in dessen Verlauf Sachverhalte, über die naturgemäß unsicheres und unvollständiges Wissen existiert, von Experten beurteilt werden".

Freitag, 7. Januar 2011

Gute Aussichten 2011

Bevor ich Zukunftsforschung studiert habe, war mir gar nie bewusst aufgefallen, WIE viele Astrodienste und Wahrsager und andere Professionen es in diesem Gewerbe gibt. Und deshalb an dieser Stelle mal ein Jahreshoroskop für das Jahr 2011.
Das Jahr 2011 beginnt mit der letzten von drei Begegnungen des Jupiter mit Uranus. Der Januar dürfte entsprechend von Aufbruchsstimmung geprägt sein und gesellschaftlich wie politisch neue und vielleicht auch überraschende Erkenntnisse bringen. Auch wirtschaftlich können neue Erfindungen und Durchbrüche Hoffnung auf eine bessere Zukunft machen. Ein Perspektivenwechsel kann durchaus Erfolg und Fortschritt ermöglichen! Überraschende Chancen sollten auf jeden Fall genutzt werden. Im Hinblick auf Saturn in Waage und Pluto im Steinbock sollte man das Glück jedoch nicht zu sehr herausfordern: Gefragt sind weiterhin gediegene Qualität, Fairness und Sicherheit.
Im Februar könnte es auf der politischen Bühne wieder einmal zu Machtgerangel, moralischen Verfehlungen, Skandalen, Manipulation und Korruption kommen: Jupiter steht im Quadrat zu Pluto. Auch im Privaten heißt es aufgepasst: Wer sich jetzt überschätzt oder aus Gier nach Reichtum und Erfolg handelt, könnte sich leicht ins Aus schießen. Wer seine Überzeugungen nicht aus Größenwahn schöpft, sondern sich selbstkritisch hinterfragt und moralisch integer handelt, bleibt glaubwürdig und darf auf Erfolge hoffen.
Auch auf der privaten Ebene kann das Glück nicht erzwungen werden. Wer im Februar seine Erwartungen auf ein realistisches Maß zurückschraubt, könnte im Winter belohnt werden.
Ab Juni 2011 dürfte es dann viel heiterer weitergehen! Ab Jahresmitte gönnt uns der Himmel tatsächlich eine Verschnaufpause und der große Wohltäter Jupiter bildet im Sommer harmonische Aspekte zu Neptun, Chiron und Pluto. In dieser Zeit kann der Glaube plötzlich Berge versetzen und Heilung sowie Wachstum ermöglichen. Trotzdem bleibt es wichtig, nicht abzuheben, damit aus dem Wachstum keine krankhafte Wucherung wird und am Ende nichts als Enttäuschung bleibt. Jetzt lohnt es sich, nach Sinn und neuen Horizonten zu suchen und mit Vertrauen und Zuversicht seinen Idealen zu folgen. Dann kann man so manches auf den Weg bringen, was später zu unverhofften und gewaltigen Erfolgen führen könnte. Dazu gehört die Fähigkeit, sich im richtigen Moment einfach treiben zu lassen und auf das Glück zu vertrauen. Optimismus wird jetzt belohnt!
Im Herbst ebben diese Einflüsse etwas ab - Zeit zur Besinnung, bevor sich diese im November und Dezember nochmals intensivieren. Spätestens dann gilt es, das Glück beim Schopfe zu packen, die letzte Chance nicht ungenutzt verstreichen zu lassen und die Schäfchen ins Trockene zu bringen. Denn schon 2012 kann das Unterste zuoberst gekehrt werden - und wir werden auf der Achterbahn garantiert wieder Fahrt aufnehmen!
(Quelle: http://www.kostenlos-horoskop.de/astrothemen/gute-aussichten-ist-2011-das-jahr-des-neuanfangs)

Donnerstag, 6. Januar 2011

Das Rad neu erfinden

Denn Fortschritt haben wir Menschen im Lauf der Jahrtausende gewiß gemacht. Wir haben das Feuer zu benutzen gelernt, das Rad erfunden, Mammuts zu erlegen gewagt, uns aus ihren Fellen Unterhosen genäht, Beinbrüche geschient und Höhlen bemalt. (...). Die Missionare brachten den Polynesiern die Missionarsstellung bei und missionierten uns, sehr erfolgreich, nach ihrer Rückkehr mit den Praktiken, die sie in der Ferne kennengelernt hatten. Wir lernten, Ich zu sagen, obwohl es über tausende von Jahren nur ein Wir gegeben hatte. (...). Wir entwickelten das Dampfroß, und die Gebrüder Wright verbesserten die Methoden des Schneiders von Ulm, größere Distanzen zu fliegen und dann nicht allzu hart zu landen.
(Urs Widmer in No Future?, 1997, Diogenes Verlag, Zürich)

Mittwoch, 5. Januar 2011

Der empowerte User

Wie wird die IT- und Medienwelt in Baden-Württemberg in 10 Jahren aussehen? Dazu wurden vier Szenarien entwickelt. Eines davon wurde „der empowerte User“ getauft und ich finde das ganz nett.  Es wird einmal… 
 Herr B. ist im Auto auf dem Weg zur Arbeit. Sobald er auf die Autobahn fährt, übernimmt das automatische Fahrzeugassistenzsystem die Steuerung seines Autos und es fährt praktisch von alleine. Dies ermöglicht Herrn B., bereits auf der Autobahn seine E-Mails zu lesen und Texte zu diktieren, die das eingebaute Spracherkennungssystem in eine fertige Nachricht umwandelt. Anschließend liest er auf dem Head-Up-Display seiner Windschutzscheibe die aktuelle Aus­gabe seiner personalisierten elektronischen Tageszeitung. Dabei stößt er auf den Hinweis, dass das Fußballspiel seines Lieblingsvereins heute live übertragen wird. Deshalb stellt er schnell eine Videoverbindung mit seinem Sohn her, um ihn zu fragen, ob er Lust hat, später mit ihm zum Public Viewing zu gehen. Das intelligente Auto empfängt über das Galileo-System Ver­kehrsdaten und passt die Steckenführung und die Parkplatzentscheidung daran an. Herr B. arbeitet als Produktionsleiter bei einem traditionsreichen Produktionsunternehmen in der Nähe von Stuttgart, das es durch den konsequenten Einsatz von vernetzten IT-Systemen und die Teilauslagerung einfacher Produktionen ins Ausland geschafft hat, der weltweiten Stand­ortkonkurrenz Paroli zu bieten. 
 
Gegen 15 Uhr verlässt Herr B. das Büro, um seinen Sohn zu treffen und mit ihm und seinen drei Freunden die 3-D-Übertragung des Fußballspiels VfB Stuttgart gegen Hertha BSC Berlin auf dem Schlossplatz anzuschauen. Bei der eingesetzten 3-D-Übertragungstechnik haben die Zuschauer den Eindruck, direkt im Olympiastadion beim Auswärtsspiel ihres Vereins dabei zu sein, denn intelligente Projektoren beamen Hologramme von Spielern und Umgebung verblüf­fend realistisch auf den Platz. Nach dem Spiel begeben sich Herr B. und sein Sohn auf den Heimweg. Die eingeschlagene Route signalisiert der Schaltzentrale in ihrem intelligenten Haus per Fernübertragung, dass sie in 30 Minuten dort ankommen werden. Dieser entscheidet, dass die Heizung und der Home­mediaserver hochgefahren werden. Auf diesem zentralen Medienserver sind alle privaten Me­dien (Fotos, Videosammlung, E-Mails, Video-on-Demand-Filme etc.) der Familie gespeichert. Zuhause angekommen schaut Herr B. noch einmal kurz virtuell in seinem Büro vorbei. Über sein vernetztes Homeoffice überprüft er die Wartungsprotokolle der Produktionsanlage für das neu entwickelte Produkt in Südamerika. 
Wer sich auch für die anderen Szenarien interessiert, kann sich ja die Veröffentlichung zu Gemüte führen: http://fazit-forschung.de/fileadmin/_fazit-forschung/downloads/FAZIT-Schriftenreihe_Band_15.pdf

Dienstag, 4. Januar 2011

Der Optimist und der Nörgler

Der Optimist (will eine Zigarette anzünden): Sonderbar, kein Zündholz fängt.
Der Nörgler: Das kommt vom Ultimatum an Serbien.
Der Optimist: Ich sage, kein Zündholz fängt!
Der Nörgler: Ich sage, weil es gelungen ist, die Welt in Brand zu stecken!
Der Optimist: Besteht hier ein Zusammenhang?
Der Nörgler: Gerade hier! Nichts von allem, was wir stündlich berühren, ist unverändert geblieben, innen und außen, in Wert und Preis. (...).
Der Optimist: Aber wenn einmal der Friede kommt-
Der Nörgler: -so wird der Krieg beginnen! (...). Die Welt geht unter, und man wird es nicht wissen. Alles, was gestern war, wird man vergessen haben; was heute ist, nicht sehen; was morgen kommt, nicht fürchten. (...).
Der Optimist: Sie nörgeln selbst an der Zukunft. Ich bin und bleibe Optimist. Die Völker werden durch Schaden-
Der Nörgler: -dumm. Dumdum!
(Karl Kraus in: No Future?, 1997, Diogenes Verlag AG, Zürich)

Montag, 3. Januar 2011

Gesundheitsversorgung im Jahr 2020

Wie wird die Gesundheitsversorgung 2020 aussehen? Das war eine der Fragen einer Delphibefragung von FAZIT (Forschungsprojekt für aktuelle und zukunftsorientierte Informations- und Medientechnologien und deren Nutzung in Baden-Württemberg). 

Für wahrscheinlich hielten die Experten folgende Thesen: Mehr als die Hälfte der Menschen informieren sich anhand von qualitätsgeprüften Datenbanken, welche Krankheit hinter ihren Symptomen steht und welche Therapie die richtige ist. Dadurch sinkt die Zahl der Arztbesuche. Für möglich bis zum Jahr 2020 halten die Befragten im Durchschnitt die folgenden Thesen: Viele Patienten nutzen virtuelle Hausbesuche ihres Hausarztes, der im Gespräch, per Video und anhand weiterer Daten aus persönlichen Datenbanken Diagnosen erstellen und Therapien verordnen kann. Für unwahrscheinlich bis zum Jahr 2020 halten die Befragten im Durchschnitt die folgenden Thesen: Durch die Betreuung aus der Ferne kommt es zu einer signifikant besseren Einhaltung der ärztlichen Therapieempfehlungen. Die Gesundheit vieler Menschen wird verbessert, weil sie ein Lifestyle Monitoring durchführen, also den eigenen Lebensstil kontinuierlich automatisiert überwachen. Die Psychotherapie per Internet wird durch Künstliche Intelligenz unterstützt. Mehr als die Hälfte der pflegebedürftigen Menschen wollen, dass große Teile ihrer Pflege automatisch durchgeführt werden. Den Gesamtbericht gibt es hier: http://fazit-forschung.de/fileadmin/_fazit-forschung/downloads/FAZIT-Delphi_Band3.pdf

Sonntag, 2. Januar 2011

BIP im Jahr 2011

http://www.bundesbank.de
Schon lange hege ich den Wunsch, Wirtschaftsweise zu sein. Was ein Beruf. Großartig. Jedes Jahr darf man veröffentlichen und wird in Deutschland zur Primetime interviewt, wenn es wieder einmal eine Wirtschaftskrise gibt. Gut, der Name erinnert eben auch ein wenig an die drei Weisen aus dem Morgenland. Die den erwartungsvollen Bewohnern des Stalles in Bethlehem Weihrauch, Gold und Mhyrre bringen wie uns heute die neuesten Zahlen ihrer Prognosen. Aber jetzt zum eigentlich interessanten Teil- der Vorgersage für das neue Jahr: "Die konjunkturelle Erholung der deutschen Wirtschaft wird sich nach dem fulminanten Aufholprozess im laufenden Jahr auch in den beiden kommenden Jahren fortsetzen.
Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt wir sich im Jahr 2011 um 2,0 % und im Jahr 2012 um 1,5 % erhöhen, nach einem geschätzten Anstieg von 3,6% im laufenden Jahr. Die Beschäftigung dürfte im Prognosezeitraum weiter zu- und die Arbeitslosigkeit weiter abnehmen. Im Jahr 2012 dürfte die Zahl der registrierten Arbeitslosen unter 3 Millionen fallen. Die Arbeitslosenquote könnte von derzeit 7,5% auf 6,9 % zurückgehen.Im Prognosezeitraum werden sich die Verbraucherpreise voraussichtlich im stabilitätsgerechten Rahmen erhöhen. Im Mittel könnten die Verbraucherpreise im Jahr 2011 um 1,7 % und im Jahr 2012 um 1,6 % steigen". Den ausführlichen Bericht und weitere Prognosen gibt es hier: http://www.bundesbank.de/download/volkswirtschaft/mba/2010/201012mba_perspektiven.pdf

Samstag, 1. Januar 2011

Zur Dialektik von Gestern, Heute und, äh, Morgen

Wer heute sein Ideal gefunden hat, ist wie Lots Weib bereits zur Salzsäule erstarrt, ist bereits in die Erde gesunken und bewegt sich nicht mehr vorwärts. Nur von Häretikern wird die Welt am Leben erhalten. (...). Morgen ist unausweichlich eine Häresie für das Heute, das zur Salzsäule erstarrt, und für das Gestern, das zu Staub zerfallen ist. Das Heute leugnet das Gestern, aber wird morgen das Leugnen leugnen. Das ist die beständige dialektische Bewegung, die die Welt in einer großartigen Parabel ins Unendliche treibt. Gestern, die These, Heute, die Antithese, und Morgen, die Synthese.
(Jewgenij Samjatin in: No Future?, 1997, Diogenes Verlag, Zürich)