Wie wird die IT- und Medienwelt in Baden-Württemberg in 10 Jahren aussehen? Dazu wurden vier Szenarien entwickelt. Eines davon wurde „der empowerte User“ getauft und ich finde das ganz nett. Es wird einmal…
Herr B. ist im Auto auf dem Weg zur Arbeit. Sobald er auf die Autobahn fährt, übernimmt das automatische Fahrzeugassistenzsystem die Steuerung seines Autos und es fährt praktisch von alleine. Dies ermöglicht Herrn B., bereits auf der Autobahn seine E-Mails zu lesen und Texte zu diktieren, die das eingebaute Spracherkennungssystem in eine fertige Nachricht umwandelt. Anschließend liest er auf dem Head-Up-Display seiner Windschutzscheibe die aktuelle Ausgabe seiner personalisierten elektronischen Tageszeitung. Dabei stößt er auf den Hinweis, dass das Fußballspiel seines Lieblingsvereins heute live übertragen wird. Deshalb stellt er schnell eine Videoverbindung mit seinem Sohn her, um ihn zu fragen, ob er Lust hat, später mit ihm zum Public Viewing zu gehen. Das intelligente Auto empfängt über das Galileo-System Verkehrsdaten und passt die Steckenführung und die Parkplatzentscheidung daran an. Herr B. arbeitet als Produktionsleiter bei einem traditionsreichen Produktionsunternehmen in der Nähe von Stuttgart, das es durch den konsequenten Einsatz von vernetzten IT-Systemen und die Teilauslagerung einfacher Produktionen ins Ausland geschafft hat, der weltweiten Standortkonkurrenz Paroli zu bieten.
Gegen 15 Uhr verlässt Herr B. das Büro, um seinen Sohn zu treffen und mit ihm und seinen drei Freunden die 3-D-Übertragung des Fußballspiels VfB Stuttgart gegen Hertha BSC Berlin auf dem Schlossplatz anzuschauen. Bei der eingesetzten 3-D-Übertragungstechnik haben die Zuschauer den Eindruck, direkt im Olympiastadion beim Auswärtsspiel ihres Vereins dabei zu sein, denn intelligente Projektoren beamen Hologramme von Spielern und Umgebung verblüffend realistisch auf den Platz. Nach dem Spiel begeben sich Herr B. und sein Sohn auf den Heimweg. Die eingeschlagene Route signalisiert der Schaltzentrale in ihrem intelligenten Haus per Fernübertragung, dass sie in 30 Minuten dort ankommen werden. Dieser entscheidet, dass die Heizung und der Homemediaserver hochgefahren werden. Auf diesem zentralen Medienserver sind alle privaten Medien (Fotos, Videosammlung, E-Mails, Video-on-Demand-Filme etc.) der Familie gespeichert. Zuhause angekommen schaut Herr B. noch einmal kurz virtuell in seinem Büro vorbei. Über sein vernetztes Homeoffice überprüft er die Wartungsprotokolle der Produktionsanlage für das neu entwickelte Produkt in Südamerika.
Wer sich auch für die anderen Szenarien interessiert, kann sich ja die Veröffentlichung zu Gemüte führen: http://fazit-forschung.de/fileadmin/_fazit-forschung/downloads/FAZIT-Schriftenreihe_Band_15.pdf
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