Prognosen sind für die Zukunftsforschung und alle Menschen im Alltag unverzichtbar. Aber Sie können dysfunktionale Folgen haben [NEUHAUS, C. 2011]. Dysfunktionale Folgen von Prognosen sind eine Desensibilisierung gegenüber der Zukunft, ein Festhalten an Strategien und eine Handlungsunfähigkeit aufgrund von Unsicherheit. Doch Prognosen können auch auf zukünftige Themenfelder hinweisen, sie machen wandlungsfähig und sind die Grundlage für operable Entscheidungsprozesse. Ein Fehler wäre es, sich von Prognosen gegenüber der Zukunft zu „desensibilisieren“, aus dem Glauben heraus, man wüsste schon, was die Zukunft bringt. Die Folge davon ist, dass Veränderungen nicht mehr rechtzeitig wahrgenommen werden und so Raum für Innovationen und neue Entwicklungen nicht mehr genutzt wird. Und dies bringt fatale Folgen mit sich. Für den Einzelnen, der seine Chancen nicht nützt, für Akteure im Bereich Politik und Gesellschaft, die neue Handlungsfelder nicht früh genug angehen. Für Unternehmen, die weit hinter ihrem Marktpotenzial bleiben und nicht zuletzt für Akteure im Einsatzfeld Technik. Die Produkte nicht auf aktuelle Probleme abstimmen und neu entstehende ignorieren, ohne dafür Innovationen und Lösungsansätze zu schaffen.
Genauso falsch ist es, sich aufgrund von Prognosen zu einem „strategischen Fatalismus“ hinreißen zu lassen. Eine Prognose bedeutet nicht, dass dies die Wahrheit ist und es zu keiner Abweichung kommt. Und das bedeutet auch, in seiner Strategie flexibel zu bleiben und auf Abweichungen zu reagieren.
Doch auch zu viel an Analyse kann hinderlich sein. Es kommt leicht zu einer „Paralyse durch Analyse“. Die Offenheit der Zukunft und das Suchen nach der richtigen Handlungsoption machen am Ende handlungsunfähig.
Quelle: Neuhaus, C. (2011): „Zukunftsbilder in Organisationen“, unveröffentlichter Beitrag zum Seminar im Rahmen des Masterstudiums Zukunftsforschung, FU Berlin, Berlin
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