Die Schlüsselfaktorenanalyse erfolgt ebenfalls in drei Teilschritten. Zunächst ist die Wechselwirkungsanalyse wichtiger Bestandteil. Die bereits beschriebenen Einflussfaktoren werden nun auf ihre gegenseitige Wirkung hin näher untersucht. Das Ziel ist es, die Einflussfaktoren einteilen zu können in „starke“ Faktoren, also solche, die andere Faktoren mitbeeinflussen. Und dann in „getriebene“ Faktoren, die in ihrer Wirkung passiv sind und damit eher von anderen Faktoren abhängig.
Im zweiten Schritt erfolgt dann eine Unsicherheitsanalyse. Es stellt sich hier die Frage, wie die weitere Entwicklung der Faktoren eingeschätzt wird. Wie entwickeln sich die Faktoren und wie stark ist diese Annahme unsicher? Auf der Grundlage dieser Schritte werden nun die Faktoren ausgewählt, die in den Szenarien berücksichtigt werden sollen und können. Hierbei ist zu bedenken, dass eine zu große Zahl die Szenarien zu komplex macht, um sie hinterher zusammenfassen zu können. Zu wenige bilden aber die Realität nur unzureichend ab und machen damit das Szenario unglaubwürdig.
Nun können die Faktoren in unsichere und sichere Faktoren unterteilt werden. Aus den unsicheren Faktoren werden im Verlauf des Prozesses dann die Szenarien erstellt. Denn diese können unterschiedliche Verläufe annehmen, sie sind variabel und damit noch „offen“. Diese bilden somit die Schlüsselfaktoren in den Szenarien.
Die sicheren Faktoren werden als Rahmenbedingungen in den Szenarioprozess aufgenommen. Die sind in ihrem Verlauf eher „fest“. Sie werden deshalb auch als „Givens“, als gegebene Faktoren bezeichnet. Diese Analyseschritte können softwaregestützt vollzogen werden. Im letzten Teilschritt werden nun die Schlüsselfaktoren in die Zukunft „projiziert“. Für jeden Faktor werden unterschiedliche Verläufe angenommen. Die Frage nach alternativen Ausprägungen und unterschiedlichen Entwicklungen sind die Kernfragen der Projektion. Diese Projektionen werden nun von den Teilnehmern oder Teilen des Szenarioteams fundiert und beschrieben. Die einzelnen Projektionen eines Schlüsselfaktors werden in einem morphologischen Kasten gesammelt und auf ihre Wirkung auf Plausibilität hin überprüft.
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