Die Vorteile eines offenen Innovationsprozesses gegenüber von rein unternehmensinternen Innovationsbemühungen sind vielfältig. Grundsätzlich gesehen erhöht ein offener Innovationsprozess die Innovationsfähigkeit eines Unternehmens. Es kommt zu einem Transfer von Ressourcen vom Kunden oder Partner hinein in das Unternehmen. Das Ziel ist es, zu einer „Erweiterung der Spannbreite der Ideen- und Lösungsfindung“ [REICHWALD, R. und PILLER, F. 2006: 119] zu gelangen. Innovationsrelevantes Wissen kann kumuliert und besser genutzt werden. Die Chancen können unter den Kriterien Fit-to-Market, New-to-Market, Time-to-Market und Cost-to-Market zusammengefasst werden [nach REICHWALD, R. und PILLER, F. 2009: 149].
Das Unternehmen profitiert beim Kriterium Fit-to-Market. Die hohen Unsicherheiten bei der Entwicklung werden verringert, indem auch Kunden in die Entwicklung eingebunden werden und so das neue Produkt auch auf ein echtes Bedürfnis stößt und so die Akzeptanz vergrößert werden kann.
Der Aspekt New-to-Market beschreibt die Wahrnehmung der Innovation durch die Kunden. Durch eine Integration wird das neue Produkt nicht als eine reine Weiterentwicklung wahrgenommen. Sondern das Decken eines wirklichen Bedürfnisses bewirkt, dass Innovation als solche deutlicher wahrgenommen wird.
Ein weiterer Vorteil liegt im Kriterium Time-to-Market. Durch frühzeitige Einbindung von Partnern und Kunden werden zeitraubende Iterationen am Ende des Innovationsprozesses vermieden. Dadurch können die Marktrisiken gesenkt werden und ein früherer Markteintritt wird möglich. Iterationen als solche sind Bestandteil des Prozesses der Entwicklung von Innovationen. Es werden nicht nur Bedürfnisse erfragt, sondern auch Lösungen gemeinsam entwickelt.
Auch beim Kriterium Cost-to-Market bringt Open Innovation Vorteile. Bisheriger Fokus von Einbezug vom Kunden war es, seine Bedürfnisse so gut wie möglich zu erfassen. Diese Daten flossen dann in die rein interne Entwicklung von Innovationen ein. Durch die Auslagerung von Ressourcen können Kosten im Unternehmen gesenkt werden. Es kommt zu einer „Wertschöpfungspartnerschaft“ [REICHWALD, R. und PILLER, F. 2006: 131], die die Chance bietet, Innovationen hervorzubringen, die nachhaltig den Unternehmenserfolg sichern. Open Innovation wird auch ganz bewusst als Ergänzung der unternehmensinternen Innovationstätigkeiten gesehen. Und so kann hier eine graduelle Umsetzung an den Bedürfnissen des jeweiligen Unternehmens abhängig von der Branche, von Firmenkonzept, der Größe und den finanziellen Möglichkeiten angestrebt werden.
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